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Die unterwäsche der 1960er jahre – ein rückblick
Wussten Sie, dass Miss Mary of Sweden bereits seit Anfang der 1960er Jahre Wäsche fertigt? Folgen Sie uns dorthin zurück, wo alles einmal begann und schauen Sie sich an, wie unsere erste Wäschekollektion aussah.
Heute stellen wir ausschließlich Wäsche her, aber das war nicht immer so. Als das Unternehmen 1957 gegründet wurde, hießen wir Marys Mode und fertigten Kleider, Mäntel, Blusen und andere Damenkonfektion.
So sah der Katalog im Herbst 1962 aus. Er war der erste, in dem auch Wäsche angeboten wurde.
Mehrere Jahrzehnte verkauften wir auch Kinder- und Herrenbekleidung. Außerdem gehörten Schminke, Parfüm und Heimtextilien zu unserem Sortiment. Unsere erste Wäschekollektion wurde im Katalog für Herbst/Winter 1962/63 lanciert und war von Anfang an ein großer Erfolg.
Seit 2005 liegt unser Schwerpunkt ausschließlich auf Wäsche, für die wir mittlerweile auch am bekanntesten sind.
Die unterwäsche hält ihren einzug
Um uns ein Bild über unsere erste Wäschekollektion zu machen, suchten wir in unserem Archiv die alten Kataloge heraus. So sah es aus, als die erste Miss Mary Wäschekollektion das Licht der Welt erblickte. Sie bestand aus BHs, Miedern und Hüfthaltern, die auf drei Doppelseiten im Katalog präsentiert wurden.
Wie in den 1960er Jahren üblich, hatten die BHs und Mieder eine spitze Silhouette und die Schalen waren mit jeder Menge Wattierung und Einlagen versehen. Fast alle BHs wurden oben auf der Schulter verstellt. Interessant ist auch die Konstruktion der Schalen. Der untere Rand der Schalen (dort wo der Bügelkanal verläuft) hatte mitunter eine dreieckige Form! Die breiten, wattierten Komfortträger, die mittlerweile unser Markenzeichen sind, gab es zu dieser Zeit noch überhaupt nicht.
Hüfthalter und Mieder waren auf der Vorderseite mit Einsätzen aus festem Material verstärkt, ungefähr wie ein Panzer, mit dem Bauch und Taille zusammengehalten wurden. Es waren die Wäschestücke und nicht Ihr Körper, die die Form Ihrer Silhouette bestimmten. Mittlerweile sind unsere Wäschestücke deutlich bequemer und angenehmer zu tragen. Aber in den 1960er Jahren was das noch ganz anders.
Die einzige Farbe, die in unserer ersten Kollektion angeboten wurde, war Weiß, aber bereits im folgenden Jahr standen mehrere Farben zur Auswahl, einige Wäschestücke wurden in Hellrosa und Hellblau angeboten!
Eine Serie, die sich in der zweiten Hälfte der 1960er Jahre großer Beliebtheit erfreute, war eine luxuriöse, von französischer Wäsche inspirierte Serie mit roter und purpurfarbener Spitze und „exklusivem, elastischem Nylongewebe aus Amerika“.
Da es zu dieser Zeit üblich war, zu Röcken und Kleidern Nylonstrümpfe zu tragen, waren alle unsere Hüfthalter und Mieder mit funktionellen Strumpfhaltern versehen. Der nachfolgende Ausschnitt ist aus dem Jahr 1963.
Bei den weißen Wäschestücken, die wir für die Fotografien verwendeten, wurde für die Nähte graues Garn verwendet. Der Grund war, dass der Verlauf der Verstärkungen deutlich zu sehen sein sollte. Bei den Wäschestücken, die den Kundinnen nach Hause geschickt wurden, hatten die Nähte jedoch die gleiche Farbe wie das jeweilige Teil.
Die körbchengrösse hält ihren einzug
1962 wurde die Größe eines BH noch nicht wie heute üblich, mit zwei Größen, d. h. Unterbrustumfang und Körbchengröße, angegeben. Das einzige Maß, das genommen wurde, war der eigentliche Brustumfang.
Auf der nachfolgenden Abbildung können Sie einen BH sehen, den wir „das Universalkörbchen, das bei fast allen Typen von Büste passt“ nannten. Um die richtige Größe für diesen BH zu finden, wurde der Unterbrustumfang gemessen.
In der Wäschebranche war damals, bevor das doppelte Größensystem eingeführt wurde, alles ein bisschen einfacher. Bisweilen hießen die Größen einfach nur 1-2-3-4 etc. Im Jahr 1963 begannen wir allmählich damit, Körbchengrößen zu verwenden (jedoch nur bei manchen Modellen). Während der1960er Jahre war C die größte Körbchengröße.
Während dieser Zeit wurde auch nicht angegeben, welche Materialkompositionen für die Wäsche verwendet wurden. Stattdessen wurden Beschreibungen wie Schalen mit Nylonspitze, mit Plüsch bezogene Bügel, Schalen mit Schaumgummi verstärkt, Baumwollpopelin, elastischer Rücken, transparentes Marquisette, Nylon-Marquisette, Terylen-Piqué und Satin verwendet.
„Richtig kontra falsch“
Da Miss Mary von Anfang an nur über den Versandhandel verkaufte, musste der Schnitt deutlich auf den Bildern zu erkennen sein. Das Risiko, dass die Kundinnen die Funktion oder Passform des Wäschestücks missverstanden, musste minimiert werden. Abbildungen von Frauen, die die „richtige“ bzw. „falsche“ Wäsche trugen, hielten in der Mitte der 1960er Jahre ihren Einzug. Der nachfolgende Ausschnitt stammt aus dem Jahr 1969.
Zu unseren Vorher/Nachher-Bildern gibt es eine nette Anekdote: in den 1970er Jahren wurden wir beim schwedischen Amt für Verbraucherschutz angezeigt, weil wir im Katalog behauptet hatten, dass man durch unsere Mieder direkt und ohne Diät eine Kleidergröße schlanker wird. Unser damaliger Eigentümer und leitender Geschäftsführer Ingemar Rydström zog, ohne mit der Wimper zu zucken, vor den Augen des Richters ein Mieder an, um zu beweisen, dass sein Taillenumfang hierdurch tatsächlich um mehr als eine Größe geringer wurde! Wir wurden freigesprochen und präsentierten danach „unsere berühmte Mieder-Serie mit schriftlicher Garantie, dass Sie über Taille, Hüfte und Gesäß schlanker werden, ohne dass dies Ihre Bewegungsfreiheit oder Ihren Wunsch nach Bequemlichkeit einschränkt.“
Vielleicht erinnern Sie, oder Ihre Mutter oder Großmutter sich ja noch an diese Zeit. Falls dem so ist, würden wir uns freuen, wenn Sie uns von Ihrer frühsten Erinnerung an Miss Mary berichten. Wir von Miss Mary sind unendlich dankbar, dass uns so viele von Ihnen über all die Jahre die Treue gehalten haben. Und wenn Sie uns erst kürzlich entdeckt haben, freuen wir uns natürlich genauso und hoffen, dass wir noch viele Jahre lang die beste Freundin in Ihrer Wäscheschublade sein dürfen.
In unserem ersten Katalog stand: „Es ist unser Ziel, Ihnen einen ehrlichen und engagierten Service zu bieten, damit Sie für immer eine rundum zufriedene Mary-Kundin bleiben“. Die Formulierung mag etwas altmodisch klingen und vermutlich würden wir uns heute nicht mehr so ausdrücken, aber am Inhalt der hat sich nichts geändert.
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